Paulus

Felix Mendelssohn-Bartholdy

Wintersemester 2006/2007

RNZ vom 07.02.2007
Jugendfrisch
ESG-Chor mit „Paulus“

kö. Längst gehört der ESG-Chor zu den führenden Chorgemeinschaften der hiesigen Musikszene. Das ließ auch die jetzige Aufführung von Mendelssohns Oratorium „Paulus“ deutlich werden. Es ist ein schön offener Chorklang, der jugendfrisch und engagiert tönte, der alle Nuancen des Oratoriums sehr lebendig gestaltete, die Stimmungswechsel sehr plastisch einfing. Das Erhebende, Flammende kam zu stärkster Wirkung.
Die Aufführung unter der Leitung von Xaver Detzel präsentierte dabei keinen Historienschinken, sondern erreichte durch einnehmende Lebendigkeit und Unmittelbarkeit des Ausdrucks eine zeitgemäße Deutung.
Bestens präpariert musizierte das Orchester der Peterskirche, klanglich sauber durchzeichnet in allen Registern.
Die lyrische Grundhaltung bestimmt das Werk über weite Strecken. Diese Qualität kam dem Sänger der Titelfigur entgegen. Markus Lemke sang mit schlankem Bassbariton einen Paulus, der gerade im Lyrischen reiche Farbe und schönstes stimmliches Balsam offenbarte. Der Tenor Ulf Gloede klang zu Beginn kehlig scharf, später ließ er sein Organ schön lyrisch aufblühen, fand reiche Nuancen und große Emotionalität. Beste Eindrücke hinterließ die Sopranistin Leila Trenkmann, mit farbenreich leuchtendem, voluminösem Organ.
Annerose Hummel sang das Alt-Arioso mit schmiegsamer Stimme.