Filmmusik

Sommersemester 2009

RNZ vom 20.07.2009
Mal was anderes zum Abschluss
ESG-Chor mit Filmmusiken
Von Astrid Mader
Eine denkbar große Mitgliederzahl besitzt der ESG-Chor Heidelberg mit seinen etwas 80-100 studentischen Sängerinnen und Sängern aller Fakultäten. Und dank der hervorragenden musikalischen Erziehung der Stimmbildnerin Katja Schumann verfügt jedes einzelne Chormitglied über staunenswerte Möglichkeiten. Kleine Diamanten hat Schumann aus den Chormitgliedern geschliffen
Und spätestens seit James Bond wissen wir: Diamonds are forever. Umso schwieriger mag es dem Dirigenten Xaver Detzel manchmal erscheinen, mit dem in Fülle vorhandenen stimmlichen Kapital zu wuchern. Nicht immer möchte ein konfessioneller Chor auch sakrale Werke aufführen, von denen der ESG-Chor zahlreiche wie den „Elias“, die „Schöpfung“ oder die „Johannespassion“ im Repertoire hat.
Mit sicherem Instinkt für das, was gefällt und gut harmoniert, beschenkte der Chor sich und die Konzertgäste des großen Semesterabschlusskonzerts in der Peterskirche mit einem musikalischen Bouquet von Filmmusiken. Henry Mancinis melancholisch-sehnsuchtsvolle Ballade „Moonriver“, die im Mund der bezaubernden Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffany“ die kältesten Männerherzen zerschmelzen ließ, fand sich hier in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Lied der Comedian Harmonists „Irgendwo auf der Welt“. Das war schon lange vor Joseph Vilsmaiers Verfilmung der Geschichte des berühmtesten A-cappella-Ensembles der 20er-Jahre ein Hit. Man hört es deswegen heute freilich nicht weniger gerne.
Am besten gelangen dem Chor unter der Leitung von Detzel jedoch Traditionals „Down to the river to pray“, der Kirchen-Klassiker „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ und „Ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren“. Auch die „Bohemian Rhapsody“ von Freddy Mercurys „Queen“ durfte als modernerer Beitrag nicht fehlen.